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Blasen­entzündung

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Einleitung

Die Blasenentzündung (Zystitis) ist eine Entzündung der Schleimhaut oder der gesamten Wand der Harnblase. Da die Blase zusammen mit der Harnröhre die unteren Harnwege bildet, ist die Harnblasenentzündung ebenso wie die Harnröhrenentzündung (Urethritis) ein sogenannter unterer Harnwegsinfekt.

Die Ursache einer Zystitis ist in den meisten Fällen eine bakterielle Infektion. Eine Blasenentzündung betrifft vorwiegend Frauen. Etwa 50 bis 70 Prozent aller Frauen haben mindestens einmal in ihrem Leben eine Blasenentzündung. In fünf bis zehn Prozent der Fälle tritt eine Zystitis wiederholt auf.


Symptome

Die Zystitis-Erreger wandern über die Harnröhre in die Blase. Dadurch entzündet sich die Blasenschleimhaut. Da der Körper die Erreger abwehren möchte, produziert er vermehrt Harn. Die Folge: Betroffene müssen häufiger zur Toilette. Weitere Symptome einer Zystitis sind:

  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schmerzen im Unterbauch
  • Probleme, Urin zu halten
  • Blut im Urin, trüber oder auffällig riechender Urin

Greift eine Entzündung von der Blase auf die Nieren über, können weitere Symptome wie Fieber, Rückenschmerzen oder Schmerzen in den Flanken hinzukommen.


Verlauf

In der Regel verläuft eine akute Blasenentzündung unkompliziert – sofern der Harntrakt und die Nieren normal arbeiten und keine weiteren Begleiterkrankungen vorliegen (zum Beispiel Diabetes mellitus). Bei einer akuten Zystitis heilt die Entzündung innerhalb weniger Tage aus. Verläuft die Blasenentzündung hartnäckig oder tritt sie immer wieder auf, sprechen Ärzte von einer wiederkehrenden Zystitis. Im Normalfall treten auch bei einer wiederkehrenden Entzündung keine Komplikationen auf – solange diese sich nicht auf andere Organe ausbreitet.

Bei schweren, aber seltenen Fällen eines Harninfekts können die Erreger von der Harnblase über die Harnleiter aufsteigen und so zu einer Nierenbeckenentzündung führen. Diese wird von Fieber, Schüttelfrost und einem allgemeinen Krankheitsgefühl begleitet. In äusserst seltenen Fällen kann dieser Vorgang eine Blutvergiftung oder ein akutes Nierenversagen auslösen.


Ursachen

Die Ursache einer Zystitis ist in den meisten Fällen eine bakterielle Infektion. Die Keime – vor allem das Bakterium Escherichia coli – gelangen aus dem Darm in die Harnröhre, wandern in die Blase und führen dort zu einer Entzündung. Das Bakterium Escherichia coli ist für 80 Prozent aller bakteriellen Infektionen verantwortlich. Die Bakterien Klebsiellen, Enterokokken, Proteus oder Staphylokokken können ebenfalls eine Blasenentzündung auslösen. In seltenen Fällen sind Viren, Pilze oder Würmer für eine Blasenentzündung verantwortlich (zum Beispiel Adenoviren oder Polyoma, Candida albicans oder der Erreger der Schistosomiasis).

Da die Harnröhre bei Frauen deutlich kürzer ist als bei Männern, sind Frauen anfälliger für eine Blasenentzündung. Bei Frauen liegt der Darmausgang zudem näher an der Harnröhrenöffnung als bei Männern. Aus diesem Grund können Krankheitskeime leichter vom Darm über die Harnröhre bis zur Harnblase vordringen und eine Entzündung verursachen.

Nebst Krankheitskeimen gibt es weitere Faktoren, weshalb der Harnabfluss gestört ist und so eine Zystitis begünstigt wird. Grundsätzlich gilt: Ist der Harnabfluss nicht intakt, verweilt der Harn länger in der Blase und in den Harnleitern. Die Erreger haben so mehr Zeit sich anzusammeln und eine Entzündung auszulösen. Mögliche Ursachen eines gestörten Abflusses sind eine Verengung der Harnröhre, Fremdkörper in der Harnröhre, Fehlbildungen in den Harnwegen oder Geschwulste in der Blase und der Harnröhre. Unterkühlung, psychische Einflüsse oder ein geschwächtes Immunsystem begünstigen eine Zystitis-Erkrankung zusätzlich.

Besonders anfällig für einen Harninfekt sind schwangere Frauen. Während der Schwangerschaft steigt der Gehalt an Zucker im Urin und die Erreger können sich besser vermehren. Durch die wachsende Gebärmutter verengen sich zudem die Harnleiter, was den Urin langsamer fliessen lässt und so die Ansammlung von Erregern ebenfalls begünstigt.

Bei Männern tritt statt einer Zystitis eine Prostataentzündung auf, weil die Keime nicht in die Blase, sondern bereits vorher in die Prostata gelangen. Die Prostatitis geht meistens mit Fieber, heftigen Schmerzen beim Wasserlassen sowie einem allgemeinen Krankheitsgefühl einher.


Diagnose

Bei Verdacht auf eine Zystitis nehmen Ärzte in erster Linie die Anamnese auf. Dank der meist eindeutigen Symptome lässt sich eine Zystitis bereits auf Basis der Symptombefragung sehr gut diagnostizieren und ist daher oft auch telemedizinisch gut diagnostizierbar; erfahrene Ärzte können die Betroffenen in der Folge über das Telefon oder Video behandeln. In gewissen Fällen können aber auch weiterführende ärztliche Untersuchungen – zum Beispiel eine Urinuntersuchung – notwendig sein. Diese werden insbesondere empfohlen, wenn die Betroffenen Blut im Urin haben oder über Fieber oder Schmerzen klagen.

Bei einer Blasenentzündung, die länger andauert oder wiederholt auftritt, kann auch eine Blasenspiegelung zur Diagnose in Betracht gezogen werden. Mithilfe dieser Untersuchung können andere Ursachen wie beispielsweise Blasentumore ausgeschlossen werden.


Behandlung/Therapie

Ohne Fieber und Flankenschmerzen kann ein Harnwegsinfekt zunächst mit Schmerzmitteln wie zum Beispiel Ibuprofen behandelt werden. Es ist ratsam, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – mindestens zwei Liter pro Tag. Betroffene können Leitungswasser, Kaffee, Tee oder andere ungesüsste Getränke trinken; die Einnahme von speziellen Nieren- oder Blasentees ist nicht nötig. Sollten die Schmerzen zu stark sein oder über drei Tage nicht besser werden, empfiehlt sich ein Arztbesuch, um den Infekt mit einem Antibiotikum zu heilen. Blut ist kein Alarmsymptom, wenn die Blutung innerhalb von drei Tagen wieder aufhört. Kehrt die Blutung zurück, empfiehlt sich ebenfalls ein Arztbesuch.

Bei einer Blasenentzündung können ergänzend Pflanzenpräparate eingenommen werden. Diese Präparate ersetzen Antibiotika – vor allem in schweren Fällen einer Zystitis – jedoch nicht. Sie wirken allerdings unterstützend, da viele Heilpflanzen bakterien- und virentötende Eigenschaften besitzen und so die Harnwege desinfizieren können. Hilfreich ist zum Beispiel die Einnahme von Kapuzinerkressekraut oder Meerrettich in Form von Kapseln.


Prävention

Betroffene, die zu Blasenentzündungen neigen, können mit einfachen Mitteln Entzündungen vorbeugen. Es empfiehlt sich, viel zu trinken (zwei bis drei Liter), denn so werden die Harnblase und die Harnwege durchgespült und die Bakterien ausgeschieden. Bei Harndrang sollten Betroffene so rasch als möglich eine Toilette aufsuchen. Besonders gilt es, sich ausreichend warm anzuziehen – gerade auch in Übergangszeiten vom Winter in den Frühling und vom Sommer in den Herbst. Sofortiger Wäschewechsel nach dem Baden ist ebenso wichtig – Kälte mag die Blase überhaupt nicht.

Da Frauen aufgrund einer kürzeren Harnröhre anfälliger für Zystitis sind, können sie mit folgenden zusätzlichen Massnahmen einer Blasenentzündung vorbeugen:

  • Frauen sollten sich von der Scheide zum After säubern. Dadurch wird verhindert, dass Bakterien in die Harnröhre gelangen.
  • Nach dem Geschlechtsverkehr sollte rasch möglichst eine Toilette aufgesucht werden. So werden mögliche Keime aus der Harnröhre gespült.
  • Frauen in den Wechseljahren sind häufiger von einer Zystitis betroffen. Eine mögliche Ursache ist Östrogenmangel. Das Einnehmen von Östrogenen kann einer Entzündung entgegenwirken; vorab sollte jedoch ein Arzt kontaktiert werden.
  • String-Tangas sind eine ideale Gleitbahn für Bakterien in die Blase.

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