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Einleitung

Eine Gürtelrose – auch Herpes Zoster genannt – ist eine Hauterkrankung, die vom sogenannten Varicella-Zoster-Virus hervorgerufen wird. Eine Gürtelrose hat somit dieselbe Ursache wie die hochansteckenden Windpocken («wilde Blattern», «spitze Blattern»). Eine Gürtelrose kann nur jemand entwickeln, der irgendwann in seinem Leben an Windpocken erkrankt war: Sind die Windpocken ausgeheilt, verbleibt das Virus im Körper und schlummert in bestimmten Nervenknoten weiter. Das Virus kann in der Folge – meist Jahrzehnte später – in Form der Gürtelrose reaktiviert werden. In den meisten Fällen erkranken Personen nach dem 45. Lebensjahr an Gürtelrose.

Die Erkrankung zeigt sich durch ein allgemeines Krankheitsgefühl, Schmerzen, Hautrötungen und Bläschen, die oft auf einen gürtelähnlichen Hautstreifen beschränkt sind. Im Gegensatz zu Windpocken ist eine Gürtelrose wenig ansteckend. Es existiert eine Impfung, die bis zu einem gewissen Grad vorbeugen kann. Tritt trotz der Impfung Gürtelrose auf, verläuft sie harmloser als bei ungeimpften Personen.


Symptome

Zu Beginn einer Gürtelrose tritt ein allgemeines Krankheitsgefühl auf, Betroffene sind müde und haben leichtes Fieber. Einige Tage später folgen die typischen Symptome einer Gürtelrose: Die Varicella-Zoster-Viren lösen nach ihrer Reaktivierung einen Hautausschlag aus. Dabei schwillt die Haut im betroffenen Gebiet rötlich an und es bilden sich Knötchen – diese sind meist gruppenförmig angeordnet. Die Knötchen wandeln sich in Bläschen, die eine wässrige oder blutige Flüssigkeit enthalten.

Anders als bei den Windpocken ist bei einer Gürtelrose nur ein lokal begrenzter Teil des Körpers von einem Hautausschlag betroffen. Der Ausschlag zeigt sich lediglich auf einer Seite des Körpers. In den meisten Fällen bildet sich eine Gürtelrose auf der Brust oder dem Bauch, gelegentlich treten die Symptome der Erkrankung im Gesicht, im Bereich des Ohrs oder am Hals auf.


Verlauf

In der Regel verläuft eine Gürtelrose harmlos und heilt ohne Folgeschäden ab. Auch ohne eine Behandlung bildet sich eine Gürtelrose meist innerhalb von zwei bis vier Wochen zurück. Der für die Gürtelrose typische Hautausschlag hinterlässt jedoch auch bei milden Verläufen der Krankheit seine Spuren: Häufig weisen die betroffenen Hautstellen stärker gebräunte Haut auf oder die Haut verliert ihre Tönung. Bei Kindern tritt eine Gürtelrose äusserst selten auf. Wenn sie jedoch auftritt, verläuft sie in den meisten Fällen unkompliziert – bei Erwachsenen hingegen können starke Schmerzen auftreten.

Im Verlaufe einer Erkrankung können Komplikationen auftreten. Im Falle eines Herpes Zoster im Gesicht kann auch das Auge befallen sein (mit schweren Folgen wie die Ablösung der Netzhaut) oder es kann zu bleibenden Lähmungen im Gesicht kommen. Weitere Folgeerkrankungen einer Gürtelrose können Zoster-Enzephalitis (Gehirn), Zoster-Meningitis (Gehirnhaut), Zoster-Myelitis (Rückenmark) oder Pneumonitis (Lungenentzündung) sein, die zu einem ernsthaften Krankheitszustand führen können. Breitet sich die Gürtelrose auf den ganzen Körper und die inneren Organe aus (Zoster disseminatus), kann es ebenfalls zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommen, der im Spital behandelt werden muss. Solch schwere Verläufe der Krankheit betreffen vor allem Personen, die eine Immunschwäche haben oder deren Immunsystem durch Medikamente (Immunsuppressiva) unterdrückt ist. Patienten über 65 Jahre haben im ersten Jahr nach einer Gürtelrose ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Myokardinfarkt oder Schlaganfall.

In manchen Fällen liegt eine Schädigung mehrerer Nerven vor – in diesen Fällen sprechen Fachpersonen von einer Polyneuropathie. Möglich ist auch das Auftreten des Guillain-Barré-Syndroms. Dabei sind die Muskeln geschwächt: Die Muskelschwäche kann zu einer Lähmung von Armen und Beinen führen. In sehr seltenen Fällen ist auch das Zwerchfell betroffen. Dabei fällt die Atmung aus und eine Beatmung der Patientin oder des Patienten wird notwendig.

In 10 bis 15 Prozent der Fälle halten die von einer Gürtelrose ausgelösten Nervenschmerzen Monate bis Jahre an (Post-Zoster-Neuralgie).

Im Gegensatz zu den Windpocken stellt eine Gürtelrose in der Schwangerschaft kein Risiko für angeborene Fehlbildungen dar.


Ursachen

Eine Gürtelrose kann nur jemand entwickeln, der irgendwann in seinem Leben an Windpocken erkrankt war. Sind die Windpocken ausgeheilt, verbleibt das sogenannte Varicella-Zoster-Virus im Körper und schlummert in bestimmten Nervenknoten weiter. Das Virus kann in der Folge – meist Jahrzehnte später – in Form der Gürtelrose reaktiviert werden. Eine solche Reaktivierung des Virus entsteht meist aufgrund von Stress oder eines geschwächten Immunsystems.

Auch Personen, die gegen Varizellen geimpft sind, können an Herpes Zoster erkranken – in diesen Fällen handelt es sich um leichtere Formen der Gürtelrose. Anders als bei Windpocken ist die Gürtelrose nur über den Inhalt der Bläschen ansteckend. Der Bläscheninhalt ist jedoch nur für Personen ansteckend, die noch nie Windpocken hatten. Eine solche erste Infektion mit Varizellen verursacht aber keine Gürtelrose: Die so infizierten Personen entwickeln Windpocken.


Diagnose

Eine Gürtelrose wird anhand der typischen Symptome – brennende Schmerzen und lokal auftretende Bläschen in bestimmten Körperregionen – diagnostiziert. Nur in seltenen Fällen ist es notwendig, den eigentlichen Erreger, das Varicella-Zoster-Virus, nachzuweisen. Das ist der Fall, wenn eindeutige Symptome einer Gürtelrose fehlen. Da eine Gürtelrose oft bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auftritt, sollten Betroffene bei der Diagnose zusätzlich auf weitere Erkrankungen untersucht werden.

Grundsätzlich gilt: Bei ersten Anzeichen einer Gürtelrose sollte eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden. So wirkt eine Therapie optimal und die Symptome bilden sich rascher zurück.


Behandlung/Therapie

Bei einer Gürtelrose werden die Symptome, konkret die Schmerzen und die Hautrötungen, behandelt. In der Regel verschreiben Ärztinnen und Ärzte Medikamente, die gezielt gegen die Herpesviren wirken. Im Weiteren kommen Medikamente zum Einsatz, welche die Schmerzen lindern sollen. Zusätzlich können Betroffene die Heilung unterstützen, indem sie sich ausruhen und die entzündete Haut sorgfältig pflegen.


Prävention

Seit einigen Jahren empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit BAG eine Impfung gegen Gürtelrose mit dem Impfstoff Zostavax. Das BAG spricht sich für eine Impfung für Personen im Alter von 65 bis 79 Jahren aus. Auch Patientinnen und Patienten im Alter von 50 bis 79 Jahren, bei denen in Kürze eine Immunschwäche zu erwarten ist (zum Beispiel aufgrund einer geplanten Immunsuppressionstherapie), sollten sich impfen lassen.

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