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Einleitung

Schwindel ist keine eigenständige Erkrankung, sondern eine Krankheitserscheinung, die durch ein Ungleichgewicht oder eine Störung der aufgenommenen Reize durch die Sinnesorgane (Augen, Innenohren und Tast- und Tiefenempfinden) und deren Weiterleitung entstehen kann. Schwindel kann auch aufgrund einer mangelnden Sauer- und Nährstoffversorgung, einer Vergiftung, einer Durchblutungsstörung oder eines niedrigen Blutdrucks im Gehirn selbst hervorgerufen werden. Auch seelische Probleme oder Arzneimittel können Schwindel verursachen. Bei Schwindel ist die räumliche Orientierung oder das Gleichgewicht gestört, Hör- und Sehstörungen sowie Übelkeit und Erbrechen können die unangenehme Störung begleiten. Die Schwindel-Häufigkeit steigt mit zunehmenden Alter an.


Symptome

Die Symptome bei Schwindel entstehen meistens, wenn ein visueller Reiz nicht mit den erwarteten Bewegungen des eigenen Körpers oder der Umgebung korrespondieren. Das führt zu einer Schwindelattacke, bei der Betroffene unsicher stehen oder gehen und sogar hinfallen können. Weitere Symptome einer Schwindelattacke sind Übelkeit, Erbrechen und Ohrensausen. Zusätzlich kann ein Zittern der Augäpfel auftreten, auch Nystagmus genannt. Weitere Begleitsymptome wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, Gefühlsstörungen in den Beinen, Herzjagen oder unregelmässiger Herzschlag, Schwarzwerden vor den Augen, Bewusstlosigkeit, ängstliche oder traurige Stimmung können auftreten. Schwindel kann vorübergehend auftreten oder chronisch verlaufen. Schwindelattacken entstehen spontan oder werden durch Reize ausgelöst.


Verlauf

Wie der Schwindel verläuft, hängt von den Ursachen ab. In der Regel verschwindet ein Schwindel innerhalb von kurzer Zeit von selbst. Hält der Schwindel über Monate oder gar Jahre an, liegt meist ein seelisches Problem zugrunde, da diese Art des Schwindels selten aufgrund einer physischen Erkrankung besteht.


Ursachen

Schwindel hat mehrere Ursachen. Fachpersonen unterscheiden vier verschiedene Formen von Schwindel. Bei allen Formen von Schwindel werden die Augen, die Tiefenrezeptoren in den Muskeln sowie das Gleichgewichtsorgan im Innenohr durch Bewegungen gereizt. Das Gehirn verarbeitet diese Reize. Kann das Gehirn diese Reize nicht einordnen oder ist das Gehirn aufgrund einer Funktionsstörung dazu nicht in der Lage, entsteht Schwindel.

Schwindel kann eine normale körperliche Reaktion oder krankhaft sein. Der körperliche Schwindel ist ein sogenannter Reizschwindel und tritt aufgrund von Schutzmechanismen des Körpers auf. Der Schwindel meldet dem Gehirn die Situation des Körpers und gleichzeitig eine mögliche «Gefahr» (zum Beispiel schnell wechselnde Bewegung und Beschleunigung auf einem Karussell oder auf einem Schiff). Ein krankhafter Schwindel tritt ebenfalls als Reiz- oder aber als Läsionsschwindel (infolge einer Verletzung) auf.

Darüber hinaus kann es auch sein, dass das Gehirn selbst die Sinneseindrücke nicht mehr richtig verarbeitet. Ursache hierfür können Durchblutungsstörungen oder Vergiftungen sein. Auch seelische Probleme können Schwindel verursachen.


Diagnose

Die Ärztin oder der Arzt überprüft bei einem bestehenden Schwindel mit verschiedenen Tests die Funktionalität des Gleichgewichtsorgans sowie die Hörfähigkeit der Betroffenen. Gleichzeitig versucht die Fachperson festzustellen, um welche Form des Schwindels es sich handelt. Die Ärztin oder der Arzt ordnet in der Folge die Symptome den folgenden vier Formen des Schwindels zu, die je nach Dauer und Begleitsymptomatik die Diagnose weiter eingrenzen können:

  • Drehschwindel («es dreht sich wie auf einem Karussell»): Grund ist meist ein gutartiger Lagerungsschwindel.
  • Sekundenschwindel/drohende Ohnmacht («als ob ich gleich umkippe» oder Schwarzwerden vor den Augen»): Hierunter fällt zum Beispiel die orthostatische Hypotonie (eine bei Wechsel in die aufrechte Körperlage auftretende Regulationsstörung des Blutdrucks).
  • Raumunsicherheit («komisches Gefühl im Kopf, taumelig, Gefühl des Schwankens»): Kann auf einen Lagerungsschwindel, eine Durchblutungs- oder Stoffwechselstörung deuten.
  • Gangunsicherheit («torkeliges Gehen mit Ausfallschritten, nicht auslösbar durch Kopfbewegungen»): Entsteht zum Beispiel durch eine Polyneuropathie (Nervenschädigung als Folge von Blutzuckerkrankheit oder Bluthochdruck).

Schwindel kann auch über visuelle Reize ausgelöst werden. Dabei widersprechen sich über das Auge aufgenommene Bewegungsreize und die erwartete Körperbeschleunigung (zum Beispiel Grossleinwandkinos oder Flugsimulatoren). Gefährliche abwendbare Verläufe sind selten und können durch akute Durchblutungsstörungen im Gehirn oder durch Herzrhythmusstörungen entstehen.


Behandlung/Therapie

Die Art der Behandlung richtet sich nach der Ursache für den Schwindel. In den meisten Fällen verschwindet der Schwindel nach einiger Zeit von allein. Je nach Ursache des Schwindels unterstützen Medikamente oder eine Physio- oder Psychotherapie die Behandlung des Schwindels. In seltenen Fällen ist eine Operation notwendig, um den Schwindel zu beseitigen.


Prävention

Schwindel kann nicht vorgebeugt werden. Liegt dem Schwindel eine Erkrankung zugrunde, können einzig die Erkrankung behandelt und so weitere Schwindelattacken verhindert werden.

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